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Mehr als 140 Teilnehmer diskutieren über geplante Jagdrechtsnovelle

140 interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich im Dorfgemeinschaftshaus in Weidingen ein, um gemeinsam über die geplanten Gesetzesänderungen zu diskutieren. Darunter viele Jägerinnen und Jäger, Jagdpächter, Mitglieder von Jagdgenossenschaften und kommunale Vertreter.

Der CDU-Landtagsabgeordnete für den Eifelkreis, Michael Ludwig, eröffnete die Veranstaltung und kritisierte in seiner Begrüßungsrede die Vorgehensweise der Landesregierung bei der Vorstellung des Gesetzesentwurfs. Ludwig betonte, dass die berechtigten Bedenken der Jägerschaft, des Landesjagdverbandes, der Kommunen, der Landwirte und Waldbauern von der Landesregierung angemessen berücksichtigt werden müssen. Die Podiumsteilnehmer, darunter Gordon Schnieder (Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion), Stefan Fiedler (Vorsitzender im Kreisbauernverband Bitburg-Prüm), Ansgar Billen (Vorsitzender der Kreisgruppe Bitburg-Prüm im Landesjagdverband), Michael Ringelstein („jagender Rechtsanwalt“) und Bürgermeister Aloysius Söhngen (Präsident Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz u. Vorsitzender im Waldbauverein Prüm), präsentierten unterschiedliche Perspektiven auf den Gesetzesentwurf.

Gordon Schnieder kritisierte die Landesregierung dafür, dass sie das funktionierende Reviersystem gefährde. Schließlich seien sich die Jägerinnen und Jäger ihrer Verantwortung für die Erhaltung der Biodiversität und des Ausgleichs zwischen Wald und Wild durchaus bewusst. Insbesondere aufseiten der Jagdpächter gebe es zudem in vielen Bereichen ein großes ehrenamtliches Engagement.

Er machte deutlich, dass dieses Gesetz so nicht beschlossen werden dürfe.

Stefan Fiedler äußerte sich vehement gegen „Grüne Fantasien“ und betonte, dass das selbst ausgeübte Jagdrecht der Grundstückseigentümer im Entwurf „ein Unding“ sei. Ansgar Billen veranschaulichte in seinem Standpunkt die besonders einschneidenden Regelungen des Entwurfs, insbesondere das geplante Jagdrecht der Grundstückseigentümer und die geplanten drastischen Einschränkungen der Fallenjagd. Er unterstrich, dass die „Grünen“ mit zweierlei Maß messen, wenn den fachlich versierten Jägern die gewissenhafte Ausübung der Nutzung von Fallen im Sinne der Erhaltung der Biodiversität genommen werde. Es sei nicht einzusehen, warum einerseits Jägern eine wichtige Bejagungsmöglichkeit verboten werde und andererseits jeder Bürger eine Mausefalle nutzen dürfe.

Rechtsanwalt Michael Ringelstein beleuchtete den vorliegenden Jagdgesetzentwurf aus juristischer Sicht und anhand besonders drastischer Beispiele. Er legte dar, dass das Gesetz viel Spielraum für Ministerialverordnungen lässt, welche wesentliche Einschränkungen des Jagdausübungsrechts zur Folge haben könnten.

Bürgermeister Aloysius Söhngen ging auf negative Konsequenzen des Entwurfs für die Jagdgenossenschaften und damit auch für die Kommunen ein. Insbesondere die finanzielle Ausstattung der Kommunen sei gefährdet, da viele Jagdbezirke schlichtweg keinen Pächter mehr finden. Dennoch betonte er den dringenden Handlungsbedarf im Wald aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Waldschäden.

Die anschließende Fragerunde der Bürgerinnen und Bürger verdeutlichte, dass eine überwältigende Mehrheit den Gesetzesentwurf in seiner Gesamtheit ablehnt und keinen Änderungsbedarf sieht. Gordon Schnieder von der CDU versicherte, den Druck auf die Landesregierung hochzuhalten und gleichzeitig auf allen Ebenen an einer sachgerechten Lösung mitzuwirken.

Die Veranstaltung endete mit einem gemütlichen Beisammensein bei Wildwürstchen und Getränken, organisiert von der Ortsgemeinde Weidingen, welche die Einnahmen für die Restaurierung der Pfarrkirche nutzen möchte.

Michael Ludwig betonte abschließend: “Die hohe Beteiligung zeigt, wie wichtig es ist, dass die Bürgerinnen und Bürger in solchen Entscheidungen eingebunden werden. Wir werden den Druck auf die Landesregierung aufrechterhalten und weiterhin mit aller Kraft für die Belange unserer Region eintreten.”

Die CDU im Eifelkreis Bitburg-Prüm wird die gesammelten Erkenntnisse und Anliegen der vom Gesetzentwurf Betroffenen nutzen, um ihre Position im politischen Prozess zu festigen. Eine konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wird weiterhin angestrebt, um eine praxisnahe und ausgewogene Ausgestaltung des Landesjagdgesetzes zu bewahren.

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